Gedenken an der Bad Honnefer Synagogentafel am 9. November 2022

Bürgerinnen und Bürger von Bad Honnef gedachten der Pogrome im Jahr 1938. Die Veranstaltung fand wie jedes Jahr vor der Tafel, die an die Honnefer Synagoge erinnert, statt. Auch die Honnefer Synagoge wurde wie fast alle Synagogen in Deutschland zerstört. Sie brannte am 10. November 1938 vollständig nieder. Gestanden hatte sie an der Linzer Straße 24/26, etwas unterhalb befindet sich die Erinnerungstafel. Damals in der Zeit des Nationalsozialismus wurden diejenigen Honnefer Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, die nicht auswanderten, zunächst in Sammelhäusern untergebracht. Danach erfolgte die Internierung im Sammellager Much und von dort der Transport in die Todeslager.

 

Michael Lingenthal ist Mitinitiator der Aktion „Jüdisches Leben in Bad Honnef – Erinnerung und Gegenwart“. Er warnte in seiner Ansprache vor Antisemitismus. „Wir erleben einen breitgefächerten, zunehmenden Antisemitismus“ , sagte er. „Er reicht von dumpf rechts bis zu extrem links, neu ist der Antisemitismus aus dem islamischen Extremismus.“ Die Gedenkstunde aber ist, so bestätigte Michael Lingenthal, ein offensives Eintreten gegen Antisemitismus. Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Bad Honnef – Schule Schloss Hagerhof, Erzbischöfliche Gesamtschule St. Josef und Städtisches Siebengebirgsgymnasium – hatten Vorträge vorbereitet. Mit eindringlichen Worten bewiesen sie, dass sie sich engagieren. Sie haben sich mit den geschichtlichen Hintergründen beschäftigt und wehren sich gegen Gewalt und Terrorherrschaft. Die Querflötenensemble „Flutelicious“ der Musikschule der Stadt Bad Honnef mit Leiterin Antonia Schwager gaben der Veranstaltung mit ihrer Musik einen würdigen Rahmen. Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich bei den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die für die Veranstaltung zusammengekommen waren und auch bei den Schülerinnen und Schülern, der Lehrerschaft und der Musikschule für die Beiträge und ihren Einsatz.