Zukunft Innenstadt: Bad Honnef mit Kiezkaufhaus auf gutem Weg
Unter dem Motto „Wie sieht eine lebendige Innenstadt von morgen aus?“ haben am Donnerstag, den 28. November 2019 zahlreiche Immobilieneigentümer, Händler und Ratsmitglieder beim 1. Forum „Zukunft Innenstadt“ diskutiert. Einen wesentlichen Impuls zur Beantwortung dieser Frage trug Knud Hansen bei, Vorstandsvorsitzender des Aufsichtsrates der InterSport eG und selber Einzelhändler aus Kiel. Er betonte die Bedeutung von Kooperationen und einem gemeinsamen Miteinander für die Lebendigkeit der Innenstädte. Dies sei das entscheidende für Erfolg auch in der Zukunft, da Innenstädte und der Handel vor Ort sich gegen harte Konkurrenz vor allem aus dem Internet behaupten müssten.
Einleitend ließ Bürgermeister Otto Neuhoff nochmals die Perspektive auf die letzten Monate Revue passieren. Neben den Erfolgen, die für die Bad Honnefer Tagungs- und Kongressstätten mit neuen Nachnutzern erzielt werden konnte, standen der Planungswettbewerb zur Umgestaltung der Innenstadt sowie das große Neubauvorhaben zwischen Saynscher Hof und Hauptstraße im Mittelpunkt. “Wir haben hier gleich auf mehreren Spielfeldern gewonnen”, so Neuhoff in seinen einführenden Worten vor den rd. 100 Gästen.
Im Anschluss griff Knud Hansen die Stichworte auf und unterstrich die Bedeutung solcher Stadtentwicklungsmaßnahmen für eine Innenstadt, die auch in Zukunft lebendig und gut besucht ist. Er riet: “Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv?“ und bescheinigte dem kleinen Bad Honnef, mit seinem ausgewogenen und hochwertigen Einzelhandel sowie der Qualität des öffentlichen Raumes ziemlich gut dazustehen. Gleichzeitig seien die großen Fragen nicht kurzfristig zu beantworten. „Es ist eine langfristige Aufgabe, den Handel in das digitale Zeitalter zu führen. Mit Plattformen wie dem Kiezkaufhaus ist Bad Honnef auf einem guten Weg. Es braucht aber Zeit und Geduld.“ Ein Aspekt, den Hansen mehrfach betonte, war derjenige der Relevanz. „Um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen, müssen alle mitmachen. Dann klappt es auch.“
In der Diskussionsrunde, die durch Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Handelsforschung und Charlotte Bertus, Inhaberin des Bad Honnefer Cafés “Karlottas” ergänzt wurde, hakte Moderator Kilian Reichert dann nochmal genauer nach. So wurde deutlich, dass für den gesamten Innenstadtstandort Bad Honnef eine gemeinsame Vorgehensweise bei klassischen Aspekten wie Öffnungszeiten, Service und Qualitätsorientierung entscheidend ist. Bertus betonte in diesem Zusammenhang, dass sich die Händler nicht im Klagen verlieren dürften. Dies unterstrich Hansen mit der mehrfachen Aussage, dass der Handel seine Vorteile und Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zum Internet herausstellen müsse. Dies sei zweifelsfrei das wichtigste.
Der Aspekt der Zusammenarbeit von Immobilieneigentümern, den Jannis Vassiliou in seinem Statement betonte, wurde von Konrad Weber, selber Eigentümer einer Immobilie am Markt aufgegriffen. Er hat die Initiative ergriffen und möchte, gemeinsam mit interessierten Mitstreitern, eine Gemeinschaft gründen. “Das Problem ist ziemlich komplex. Deshalb braucht es einen Lösungsansatz, der dem gerecht wird. Eine Immobilien- und Standortgemeinschaft könnte ich mir dafür gut vorstellen”, so Weber.
Um diese Idee weiter zu verfolgen findet am Mittwoch, den 05. Februar 2020 ein weiteres Treffen für die Immobilieneigentümer statt (19 Uhr, Karlottas). Bürgermeister Neuhoff und Wirtschaftsförderin Johanna Högner unterstützen die Initiative ausdrücklich und freuen sich auf reges Interesse.