Sauberes Wasser für alle – Abwasser vermeiden lernen

SchülerInnen der Drachenfelsschule setzten sich mit Maßnahmen auseinander, die Abwassermengen reduzieren können.

Ob Kochen, Waschen oder Rasen sprengen: Der Zugang zu sauberem Wasser ist für uns in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Sogar in der Toilette fließt Wasser in Trinkwasserqualität. Für viele Menschen auf der Welt ist unser Lebensstil unvorstellbarer Luxus. Zwar hat sich die Situation in den letzten 30 Jahren verbessert, aber immer noch haben weltweit 1,8 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und 2,4 Milliarden keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen.

Der menschengemachte Klimawandel verschärft diesen Mangel noch dazu. Häufigere Extremwetterereignisse sorgen für Überschwemmungen oder Dürren und damit für zusätzliche Herausforderungen in der Wasserversorgung. Dazu kommt, dass der Wasserbedarf und damit die Entstehung von Abwasser weltweit steigt. Nach Schätzung der OECD um 55 Prozent bis 2050. Gründe sind unter anderem Bevölkerungswachstum, Verstädterung und Lebensstilveränderungen.

Grund genug für die engagierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 der Drachenfelsschule, aktive Partnerschule des Netzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“, tiefer in die Thematik einzusteigen. Denn Pädagoginnen und Pädagogen der Förderschule wollen Kindern und Jugendlichen vermehrt Chancen einräumen, sich für die Zukunft relevante Inhalte zu erschließen, um sich auf diese Weise als selbstwirksam erleben zu können.

In einem Workshop des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef (AWBH) machten sich die Kinder dann, unter Anleitung von Maria-Elisabeth Loevenich, anhand von Experimenten und Fallbeispielen Gedanken über die Entstehung von Abwasser und Mechanismen der Abwasserreinigung in Bad Honnefer Klärwerken. Hier wurde schnell die enorme Bedeutung von Abwasservermeidung ans Tageslicht gebracht. Damit aber noch nicht genug, denn auch im Rahmen von mehrstufigen Produktionsprozessen gehen große Wassermengen auf die Reise. In kleinen Rollenspielen kauften die Kinder wassersparend Obst, Gemüse, Tee und Saft ein und dachten dabei über die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökonomie, Ökologie und Soziales nach. Ihre Ideen für einen persönlichen Beitrag zum Schutz der lebensnotwendigen Ressource Wasser schreiben die Kinder anschließend in einer individuellen Erklärung nieder.

Als frisch ausgebildete Abwasserbotschafter sind die Fünftklässler nun bereit, gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Carola Odenthal, das neu erworbene Wissen in die Schulgemeinschaft zu tragen und sich authentisch für Abwasservermeidung zu engagieren. Sie leisten damit einen überzeugenden Beitrag zu UN- SDG 6 (Nachhaltigkeitsziel 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“). Die Schulgemeinschaft dankt AWBH-Betriebsleiter Hans-Joachim Lampe-Booms, der die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene verlässlich unterstützt.