Klimascouts unterwegs: auf über 1.200 Dächern in Selhof bleibt das Solarpotenzial noch ungenutzt

Die Klimascouts der Stadt Bad Honnef: Marie-Luise Arnhold (Mentorin), Lasse Dobler, Lara Löbbert, Arian Jashari, Jan Zagermann, Patricia Büsch, Agnesa Salihi, Oliver Renz (stellv. Ausbildungsleitung)

Klimafreundlicher Strom aus Sonnenlicht ließe sich auf zahlreichen Dächern der Bad Honnefer Wohn- und Gewerbeimmobilien mit Hilfe einer Photovoltaikanlage erzeugen. Ein Potenzial, das bislang im Stadtgebiet nicht einmal zu fünf Prozent genutzt wird. Um auf die Möglichkeiten des jeweiligen Gebäudedachs aufmerksam zu machen und über eine kostenlose Online-Informationsveranstaltung am 26. April zu informieren, sind die Klimascouts der Stadt Bad Honnef Anfang März durch den Stadtteil Selhof gegangen. An den Haustüren der Gebäude, deren Dächer sich besonders gut für die Installation einer Photovoltaikanlage eignen, wurden Türanhänger als Hinweis auf die Informations- und Beratungsmöglichkeiten der Energieagentur Rhein-Sieg hinterlassen, deren Gründungsmitglied die Stadt Bad Honnef ist. Insgesamt wurden 1.200 Türanhänger verteilt, berichtet Marie-Luise Arnhold, die das Projekt der Auszubildenden der Stadt Bad Honnef, die zum Ende des Jahres 2022 vom Deutschen Institut für Urbanistik zu Klimascouts weitergebildet wurden, betreut hat: „Bereits während der Verteilung haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Man spürt, wie interessiert die Menschen am Thema Photovoltaik derzeit sind.“

In Selhof werden im März Türanhänger verteilt, die auf das Potenzial der Hausdächer für Photovoltaik aufmerksam machen.

Hauseigentümerinnen und -eigentümer und zum Teil auch Mieterinnen und Mieter können Strom aus Sonnenlicht in sogenannten „Balkonkraftwerken“ erzeugen, die auch an Hausfassaden, auf Haus- oder Garagendächern sowie auf Ständern am oder im Garten montiert werden können. Der tagsüber erzeugte Strom dieser Kleinerzeugungsanlagen mit einer auf bis zu 600 Watt begrenzten Einspeiseleistung kann entweder der Eigennutzung dienen oder als Überschuss in das Stromnetz ohne Vergütung eingespeist werden. Da die Anlagen aufgrund steuerlicher Förderungen seit Jahresbeginn im Preis deutlich gefallen sind, amortisieren sich die Anlagen bei richtiger Bemessung und günstigem Verbrauchsprofil meist binnen weniger Jahre. Etwas aufwendiger ist die Planung von Photovoltaikanlagen über 600 Watt Einspeiseleistung, die in der Regel auf Gebäudedächern installiert werden. Größe, Ausrichtung und Leistung der Anlage sind dabei nicht nur vom Gebäudedach abhängig, sondern auch vom Anwendungszweck, der vom Eigenverbrauch mit oder ohne Stromspeicher über die Betankung eines eigenen Elektroautos bis zur vergüteten Einspeisung reichen kann.

Über die technischen Unterschiede, Fördermöglichkeiten und Anwendungszwecke informieren die Klimascouts der Stadt Bad Honnef in einer Online-Informationsveranstaltung mit der Diplom-Ingenieurin und Architektin Petra Grebing, Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW, in einer Online-Informationsveranstaltung zum Thema Photovoltaik am Mittwoch, den 26. April um 18:00 Uhr. Die Veranstaltung findet digital auf der Plattform Zoom statt. Hierzu ist eine Anmeldung per E-Mail an rheinsiegkreis.energie@verbraucherzentrale.nrw erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.