Jahresbericht 2023 der Seniorenvertretung der Stadt Bad Honnef
Jahresbericht 2023 der Seniorenvertretung der Stadt Bad Honnef
Die wichtigsten Themen, mit denen sich die Seniorenvertretung in ihren vier Sitzungen im Berichtsjahr beschäftigte, waren der Zustand der Bürgersteige (vor allem Stolperfallen), das von Susanne Langguth schon 2020 maßgeblich initiierte Projekt „Gemeinsam statt einsam“, darüber hinaus Fragen den Hitzeschutz und Trinkwasserspender betreffend, öffentlich zugängliche Toiletten in der Innenstadt und auf der Insel Grafenwerth sowie die Änderung der städtischen Satzung der Seniorenvertretung mit dem Ziel der Einführung der Briefwahl der Seniorenvertretung.
Mit Genugtuung hat die Seniorenvertretung zur Kenntnis genommen, dass sich der Zustand der Bürgersteige nicht zuletzt dank ihrer Aktivitäten, u.a. eigene Schadenserkundungen, Gespräche mit den zuständigen Stellen der Stadt, Schreiben an die Ratsfraktionen, durch Beseitigung von Stolperfallen gebessert hat. Häufig wurden Schäden auch im Zuge der Verlegung neuer Glasfaserkabel behoben. Die öffentlichen Hinweise auf die Möglichkeit der Schadensmeldung in den monatlichen Sprechstunden der Seniorenvertretung sowie auf der Meldoo-App der Stadt, über die Schäden dort per Internet gemeldet werden können, haben ebenfalls zum vor allem für ältere Menschen wichtigen besseren Zustand der Bürger-steige beigetragen.
Gemeinsam sind wir stark! Das gilt auch für die Bad Honnefer Initiative „Gemeinsam statt einsam“, die von der Seniorenvertretung der Stadt, dem Verein Gesundes Bad Honnef e.V., dem Bündnis für Familie und nicht zuletzt vom Fachdienst Soziales und Asyl der Stadt getragen wird.
Flaggschiff dieser Initiative ist der Gemütliche Kaffeeklatsch, ein Senioren-Café für Menschen, die sich gern mit anderen in vergleichbaren Lebenssituationen treffen, sich austauschen und eine gute Zeit mitei-nander verbringen. Der Gemütliche Kaffeeklatsch will Gelegenheit für Begegnungen für ältere Menschen schaffen, deren soziale Teilhabe aufgrund verschiedener Umstände, die nicht zuletzt mit einem fortgeschrittenen Alter in Verbindung stehen, eingeschränkt ist.
Der Gemütliche Kaffeeklatsch wurde im Oktober 2022 gestartet und fand 2023 alle 6 Wochen im Bunten Haus statt. Im Durchschnitt nahmen gut 40 Personen teil.
2023 wurden insgesamt 9 Veranstaltungen durchgeführt. Der 10. Gemütliche Kaffeeklatsch und das festliche Weihnachtsessen im Alten Rathaus bildeten den Abschluss des Jahres. Zweimal – in den warmen Sommermonaten – fand der Gemütliche Kaffeeklatsch im Weingut Broel statt. Im Laufe des Jahres hat sich der Gemütliche Kaffeeklatsch mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt und dazu kompetente und interessante Gäste eingeladen.
Ein besonderer Höhepunkt des Jahres war erneut, nach 2022, das festliche Weihnachtsessen am 22. Dezember im Alten Rathaus, für das sich mehr als 50 Teilnehmer angemeldet hatten. In Erinnerung blei-ben eine schöne Atmosphäre, weihnachtlich geschmückte Tische, ein leckeres Essen und das gemein-same Singen vieler bekannter Weihnachtslieder, begleitet von zwei Gitarren. Das Team von „Gemeinsam statt einsam“ – einschließlich Herrn Heuser, dem Ersten Beigeordneten der Stadt – hat beim Servieren geholfen ebenso wie in der Küche und beim Ordnung schaffen. Die Stimmung bei Gästen und Gastgebern war gleichermaßen gut. „Gemeinsam statt einsam“ dankt dem Wirtsehepaar Schwalb sehr herzlich, die dieses Essen überhaupt erst möglich gemacht haben; die Kosten wurden geteilt. „Gemeinsam statt einsam“ hat ihren Teil aus Spenden finanziert. Zu danken ist auch Herrn Randolph Welsch für seine Kuchenspende für das Weihnachtsessen.
Kaffee und Kuchen: Gastgeber für 40 und mehr Gäste zu sein, dafür braucht es ein Team. Und so hat sich im Laufe des Jahres ein starkes Team aus ca. 10 Personen gebildet, das die Verantwortung für den Gemütlichen Kaffeeklatsch übernimmt. Alles muss organisiert sein: wieviel Kuchen wird benötigt, wer backt welchen Kuchen, Tische und Stühle müssen aufgestellt, die Tische gedeckt, der Kuchen verteilt, Kaffee gekocht und ausgeschenkt werden. Am Ende muss die Räumlichkeit so verlassen werden, dass der Nachnutzer sie sauber und aufgeräumt vorfindet. Nicht zuletzt geht es auch um die Kommunikation mit den Gästen, ein freundliches Wort, ein aufmunternder Blick, eine helfende Hand, vielleicht sogar ein Gespräch. Auch das muss das Team leisten, das sich ein großes Dankeschön verdient hat und ein unverzichtbarer Bestandteil von „Gemeinsam statt einsam“ geworden ist.
Das Bunte Haus ist ein unter vielen Aspekten sehr geeigneter Ort, zusammenzukommen; das gilt nicht nur für den Gemütlichen Kaffeeklatsch, sondern auch für viele andere Gruppen bürgerschaftlichen Engagements.
Für „Gemeinsam statt einsam“ bzw. den Gemütlichen Kaffeeklatsch sind die Räumlichkeiten im Bunten Haus im Laufe des Jahres 2023 allerdings zu klein geworden. Mit Hilfe einer Spende des Aalkönigkomitees und großzügiger privater Spenden, die ungenannt bleiben wollen, ist der Weg für einen Umzug in die wesentlich größeren Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde in der Luisenstraße frei gemacht worden. Ohne diese Spenden könnte „Gemeinsam statt einsam“ die Mietkosten dort nicht bezahlen. Ein großes Dankeschön ergeht von „Gemeinsam statt einsam“ an alle, die gespendet und damit Vertrauen in unsere Arbeit gesetzt haben. Ab 2024 wird der Gemütliche Kaffeeklatsch einmal monatlich stattfinden.
Ein weiteres wichtiges Thema für die Seniorenvertretung war auch 2023 die durch den Klimawandel bedingte zunehmende extreme Hitze im Sommer bzw. der Schutz davor. Sie hat daher begrüßt, dass die Stadt zwar entgegen den Empfehlungen des Bundesumweltministeriums keinen besonderen Hitzeakti-onsplan aufstellt, aber stattdessen das Thema Hitzeschutz in Bad Honnef mit einem Klimafolgenanpassungskonzept verbindet. Für Frühjahr 2024 sind laut Beschluss des Umweltausschusses vom September u.a. Trinkwasserspender an mehreren Stellen der Stadt und schattenspendende Maßnahmen wie Sonnensegel und mobile Bäume geplant. Auf Beschluss der Seniorenvertretung hat der Vorsitzende Dr. Anders in Schreiben an Bürgermeister Neuhoff und an die BHAG vorgeschlagen, als Signal zum Auftakt der Aktionen zum Hitzeschutz im Frühsommer 2024 einen ersten Trinkwasserspender in der Fußgänger-zone aufzustellen.
Mitglieder der Seniorenvertretung haben am Klimaschutztag der Stadt im September teilgenommen und am Rande der Veranstaltung mit Mitarbeitern der Stadt und der BHAG über Hitzeschutzmaßnahmen gesprochen. Auch zum Netzwerk Nachhaltigkeit wurden weiterhin Kontakte gepflegt, u.a. bei der Aktion Hitzemessung im August.
Mit der für das Frühjahr vorgesehenen Aufstellung einer öffentlichen Toilette auf der Insel Grafenwerth erfüllt die Stadt ein langjähriges Anliegen der Seniorenvertretung. Schon 2021 hatte die Seniorenvertretung öffentlich kritisiert, dass es die Stadt als Eigentümerin der Insel versäumt hat, am neugestalteten Nordteil der Insel eine vor allem für Familien mit Kleinkindern, aber auch für Ältere wichtige öffentliche Toilette aufzustellen. Dem Freizeit- und Erholungswert der Insel wird mit dieser Toilette nahe dem Inselcafé, die im Blick auf Hochwassergefahren mobil sein wird, ein guter Dienst erwiesen.
Einen großen Schritt näher gekommen ist die Seniorenvertretung ihrem Ziel der Einführung der Briefwahl als zusätzliche Wahlmöglichkeit bei der Mitte 2025 anstehenden Neuwahl. Die Stadt ist mit der Vor-lage eines geänderten Satzungsentwurfs, der neben der Briefwahl auch die Einrichtung eines zusätzli-chen Wahlbüros in Aegidienberg vorsieht, einem von der Seniorenvertretung angestoßenen Beschluss des Sozialausschusses vom Juni 2022 nachgekommen. Mit diesen zusätzlichen Wahlmöglichkeiten erhofft man sich eine höhere Wahlbeteiligung vor allem bei weniger mobilen und älteren Wahlberechtigten. Die Seniorenvertretung geht fest davon aus, dass zunächst der Sozialausschuss und danach auch der Stadtrat in den nächsten Wochen dem geänderten Wahlmodus zustimmen werden.
In der Herbstsitzung der Seniorenvertretung hielt Sabine Postel, die Präsidentin der 2023 errichteten Pflegekammer des Landes, einen Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit der Kammer, die die Interessen der Pflegekräfte in NRW vertritt.
In den trotz Terminankündigung in den Honnefer Medien leider nur mäßig besuchten Sprechstunden der Seniorenvertretung ging es um den Zustand der Bürgersteige, öffentliche Toilette auf Grafenwerth und in der Stadt, Haltestellen der Stadtbuslinie 566, Bushaltestellen und -wartehäuschen, Zustand der Wege und Bordsteine auf dem Neuen Friedhof sowie Unkrautbeseitigung.
Mitglieder der Seniorenvertretung haben am Runden Tisch Pflege der Stadt teilgenommen, bei dem es u.a. um den Pflegeplan der Kreisverwaltung ging.
Susanne Langguth hat als Vertreterin der Seniorenvertretung an der jährlichen Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretung teilgenommen.
Im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Seniorenvertretung wurde eine vom Förderverein zur Unterstützung der Seniorenvertretung finanzierte geänderte Fassung ihres Flyers mit neuem Logo in einer Auflage von 1.500 Exemplaren hergestellt. Neben monatlichen Pressemitteilungen zur Terminan-kündigung der Sprechstunden der Seniorenvertretung im Rathaus und im Bürgerbüro Aegidienberg wurden Pressemitteilungen zu den Themen Zustand der Bürgersteige, öffentliche Toilette Grafenwerth, Hit-zeschutz, Besuch der Präsidentin der Pflegekammer NRW und Änderung des Wahlmodus der Seniorenvertretung verschickt. Schließlich wurden in jeder der vier Ausgaben der Zeitschrift „Die BRÜCKE“ Be-richte über die zuvor genannten Themen veröffentlicht.
Die Seniorenvertretung wird sich auch weiterhin für die Belange der älteren Mitbürgerinnen und Mitbür-ger dieser Stadt einsetzen.
Dr. Hans-Christoph Anders