Eine Gruppe von Menschen unterschiedlichen Alters steht vor dem Rathaus Bad Honnef

Hitzeaktionstag: Gelungener Dialog zwischen Jung und Alt

Eine Gruppe mit Männern und Frauen unterschiedlichen Alters steht vor dem Rathaus Bad Honnef. Es sind die TeilnehmerInnen eines Workshops des Netzwerkes Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit.

TeilnehmerInnen eines Workshops erkundeten, wo und wie Hitzezonen in der Stadt vermeidbar sind.

Wie kann Bad Honnef angesichts des Klimawandels und damit verbundener extrem heißer Sommer für seine Bürger lebenswert bleiben? Welche Maßnahmen zum Schutz vor Extremhitze sind notwendig? Diese Fragen waren Gegenstand eines Workshops am 7.11. im Rathaus, an dem unter Moderation von Maria-Elisabeth Loevenich  Dr.Hans-Christoph Anders, Barbara Boecker, Susanne Langguth und Dr. Gerd Pflaumer von der Seniorenvertretung der Stadt und sechs Schüler der Privatschule Schloss Hagerhof und des städtischen Siebengebirgsgymnasiums sowie eine Lehrerin teilnahmen.

Nach einem kurzen Einführungsvortrag der Moderatorin und Koordinatorin des Bildungsnetzwerks „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel erläuterten Schüler*innen anhand eines von ihnen nach ihren sommerlichen Hitzemessungen erstellten Plakats eindrücklich die Entstehung von Hitzeinseln in der Stadt. Mehrere Klassen beider Schulen hatten in Workshops Konzepte u.a. für mehr Bäume, mehr Wasser, genügend Schatten, Schulgärten und mobile grüne Lösungen, z.B. mit Grün umgebene Bänke, erarbeitet.

Anschließend fand eine Exkursion der Teilnehmer zu einigen der im von den Schülern angefertigten Hitzekataster genannten besonders heißen Stellen in der Innenstadt wie u.a. Rathausplatz, Fußgängerzone, Marktplatz, Kirchplatz   statt. Ziel des Rundgangs war,  die bisher entwickelten Ideen  den örtlichen Gegebenheiten anzupassen und vor allem die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen bei Extremhitze berücksichtigen zu können. Nach Rückkehr ins Rathaus wurde in drei jeweils mit zwei Schülern und zwei älteren Teilnehmern besetzten Arbeitsgruppen über die Themen „Mehr Schatten“, „Mehr Wasser“ und „Mehr essbar und grün“ diskutiert.

Dabei brachten vor allem die Senioren ihre Ansichten und Ideen zu den Vorschlägen der Schüler ein. Beim Thema Schatten ging es dabei z.B. um Sonnensegel und –schirme und Markisen über Schaufenstern, neue Bäume. Dem Wasserbedarf könnte mit Trinkwasserspendern und Brunnen z.B. bei Spielplätzen abgeholfen werden. Regenwassernutzung wäre eine ressourcenschonende Alternative zur Gestaltung von Schulgärten, Bepflanzung von Spielplätzen, Fußgängerzone und Balkons wäre für neues Grün in der Stadt sinnvoll.

Als Stolpersteine für die Umsetzung der diskutierten Ideen wurden vor allem die Finanzierung der Maßnahmen, die Pflege neuer Anlagen sowie evtl. erforderliche Genehmigungen erkannt. Erste Umsetzungsschritte könnten Anträge an die Stadt, Gespräche mit den Ratsfraktionen, mit Geschäften und Anwohnern sein. Als vordringliche Maßnahmen wurden Sonnensegel über Spielplätze und Pflanzung erster möglichst schon großer Bäume genannt.

Dr. Hans-Christoph Anders bedankte sich im Namen der teilnehmenden Senioren bei Marlies Loevenich, dem Netzwerk, seinen Förderpartnern Bürgerstiftung und Lions Club sowie ganz besonders bei den engagierten Schülern. „Dieser Workshop ist ein gelungenes Beispiel für den immer wichtiger werdenden Dialog zwischen Jung und Alt“, betonte er abschließend.

Autor: Dr. Gerd Pflaumer