Festakt zum Jubiläum erinnerte an bewegte Stadtgeschichte mit spannenden Herausforderungen und gesellschaftlichen Engagement der Bürgerschaft

Im festlich dekorierten Kursaal wurde das Jubiläum 1100 Jahre Bad Honnef mit einer Benefiz-Gala zugunsten der Jugend- und Integrationsarbeit der Bürgerstiftung Bad Honnef gefeiert. Foto: Christian Köster Fotografie

1100 Jahre Bad Honnef – das sind 1100 Jahre echte rheinische Fröhlichkeit. Und das wurde am vergangenen Donnerstagabend im Kursaal mit einem Festakt zum großen Stadtjubiläum gebührend gefeiert. Bürgermeister Otto Neuhoff empfing rund 180 geladene Gäste aus der engagierten Vereinswelt, von Hilfs- und Wohlfahrtseinrichtung sowie aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft im feierlich hergerichteten Kursaal. Aufgrund der Coronapandemie war es die erste Galaveranstaltung im Kursaal seit Abschluss der umfassenden Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2020.

Von den Qualitäten der Stadt und ihrer Menschen, der Lebensfreude und Fröhlichkeit, aber auch der beispiellosen Solidarität und des beständigen gesellschaftlichen Engagements in besonders herausfordernden Zeiten hatte sich im Vorfeld des Festakts auch Ina Scharrenbach als -Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen als Gast des Abends überzeugt: „Sie haben etwas zu feiern, da es nur wenige Gemeinden in NRW gibt, die 1100 Jahre feiern können. Bad Honnef hat in dieser Zeit viel mitgemacht und viel geleistet. Auf das sind wir als Landesregierung sehr stolz.“ Die Stadt habe ein dickes Geschichtsbuch, in dem jede Generation ein Kapitel hinzugefügt habe. „Ich möchte Sie ermutigen, die Geschicke Ihrer Stadt in die Hand zu nehmen.“ Eine Stadt sei vergleichbar mit einem Orchester, in welcher es laute und leise Instrumente gebe, die aber erst im aktiven Zusammenspiel sich zu einem Wohlklang vereinen, denn „Bad Honnef ist wie eine unvollendete Sinfonie und jede Generation fügt einen weiteren Satz hinzu.“ Neben Gratulationen und Anerkennung für die Leistung der Bürgerschaft hatte die Ministerin auch ein Geschenk der Landesregierung mitgebracht, das im Saal mit Begeisterung entgegengenommen wurde: für die beantragten Landesmittel zur Sanierung des Stadions in der Menzenberger Straße könne im Frühjahr mit dem Förderbescheid gerechnet werden.

Durch die anschließende Gala im Kursaal moderierte Peter Hurrelmann, der gemeinsam mit Bürgermeister Otto Neuhoff in einem Zwiegespräch an die Meilensteine der bewegten Bad Honnefer Geschichte erinnerte. Ein prägender Wegbegleiter der jüngeren Stadtgeschichte war „et Freudeblömche“, der Heimatdichter Franzjosef Schneider (1888-1972), an dessen Wirken Wilhelm Birenfeld (90) in einem berührenden Vortrag mit historischen Tondokumenten erinnerte. Wie das mitunter meistfotografierte Motiv der Stadt, der Aalschokker Aranka, zu neuem Leben erweckt und die Tradition der Aalkönige hat entstehen lassen, ließ Friedhelm Ost in einer kurzweiligen Rede voller spannender Anekdoten revuepassieren. So ist nicht nur die Geschichte der Rettung der Aranka in der Stadtgeschichte beispielhaft gewesen: der Verein hat seit seiner Gründung mehr als 600.000 Euro für soziale Zwecke in der Jugendarbeit generieren können.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, gratulierte Bürgermeister Otto Neuhoff und der Stadt Bad Honnef zu 1100 Jahren echte rheinische Fröhlichkeit. Foto: Christian Köster Fotografie

Dass der Festakt im Kurhaus gefeiert werden konnte, war der umfassenden Sanierung in den Jahren 2019 und 2020 zu verdanken. Dabei wurde die historische Bausubstanz gerettet, das Gebäude technisch für die Zukunft ausgestattet und die ursprüngliche Gestaltung aus den Gründungsjahren zum Teil in detektivischer Kleinstarbeit anhand historischer Fotos und Berichte wieder hergestellt, erinnerten Carla Rupprecht vom Architekturbüro Deisenroth in Hennef und Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau der Stadt Bad Honnef, in einem Bildvortrag.

Musik ist mit dem Ort seit seiner Errichtung verbunden gewesen und durfte daher auch zum Festakt nicht fehlen: das Harfenensemble der Musikschule der Stadt Bad Honnef unter Leitung von Marie-Claire Junke, ein gemeinsames Gastspiel von Musikschule unter Leitung von Antonia Schwager und Collegium Musicum unter der Leitung von Rolf Beitzel sowie das „Melange-Orchester“ der Musikschule bereicherten mit klassischen und zeitgenössischen Werken den Festakt, dem ein Gala-Dinner nicht fehlen durfte: unter der Regie von Jutta Kirberg vom gleichnamigen Unternehmen Kirberg Catering aus Köln wurde der hochkarätig gestaltete Abend gesponsert und kulinarisch veredelt.

Als Benefiz-Gala war der Festakt 1100 Jahre Bad Honnef einem guten Zweck gewidmet, erklärte Otto Neuhoff: „Lebensfreude vermehrt sich, wenn man sie mit Menschen teilt. Umso mehr freut es mich, dass die Gäste des Festaktes ihre Freude mit jenen geteilt haben, die unser aller Unterstützung brauchen. So wurden am Rande des Festaktes mehr als 8.000 Euro der Bürgerstiftung Bad Honnef gespendet, die nun für Projekte eingesetzt werden, die die Integration von geflüchteten Jugendlichen fördern.“