„Die Wut ist weiblich“ – Wanderausstellung und Online-Lesung am 14.12.2023 

Es ist ein ernstes Thema, aber ein unglaubliches wichtiges Thema, dass mehr Aufmerksamkeit bedarf. Darauf wiesen Bürgermeister Otto Neuhoff, Iris Schwarz als Beauftragte für Gleichstellung und Menschen mit Behinderung, und der Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald zur Eröffnung der Wanderausstellung hin.

Gewalt gegen Frauen ist immer noch eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Diese bittere Realität kann echt wütend machen! So hat sich der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Rhein-Sieg-Kreis und der Arbeitskreis Gleichstellung Bonn/Rhein-Sieg dazu entschlossen, die weibliche Wut mit Ausstellungen und Lesungen in den Fokus zu rücken. 

 

Wanderausstellung
Das Fotoprojekt der Fotografin für Frauen, Rosa Engel, macht die weibliche Wut mit all ihren Ausprägungen sichtbar und holt sie aus der Tabu-Zone heraus. Denn offene weibliche Wut passt nämlich nicht in das den Frauen und Mädchen oft zugeschriebene Rollenbild. Die beeindruckende Wanderausstellung von Rosa Engel mit großformatigen emotionalen Portraits nahm im Rhein-Sieg-Kreis am 24.11.2023 ihren Anfang und wanderte dann für eine Woche nach Alfter. Am Montag, dem 11. Dezember war MdL Jonathan Grunwald ins Bad Honnefer Rathaus gekommen um sie sich mit Bürgermeister Otto Neuhoff und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bad Honnef, Iris Schwarz, anzuschauen.
Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Die hier gezeigte Ausstellung ist ein gelungenes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit zu einem wichtigen Thema.“ Iris Schwarz ergänzte: „Denn die Präsentation dieser Ausstellung erfolgt in Kooperation mit dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Rhein-Sieg-Kreis und des Arbeitskreises Gleichstellung Bonn/Rhein-Sieg anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und konnte aus Fördermitteln des Landes finanziert werden. Sie ist noch bis Ende dieser Woche zu den allgemeinen Öffnungszeiten im Rathaus der Stadt Bad Honnef zu sehen.“
Jonathan Grunwald: „Das Thema Gewalt gegen Frauen ist kein Randthema. Es gehört in die Mitte der Gesellschaft. Dazu leistet die Ausstellung einen Beitrag. Wir alle sind gefordert, hinzuschauen und entschlossen der Gewalt an Frauen entgegenzutreten.“ 


Warum wird diese Ausstellung gezeigt, was ist ihr Sinn?
Dazu Rosa Engel:
 „Frauen fühlen genau so oft Wut wie Männer. Und diese Wut hat, wie alle anderen Gefühle auch, eine Funktion: Sie hilft uns, gut auf uns selbst zu achten. Wie ein treuer Wachhund beginnt sie zu bellen, wenn jemand deutlich über unsere Grenzen geht oder uns Leid zufügt. Sie gibt uns die Kraft, uns zu wehren und hilft uns wieder aufzustehen, wenn wir am Boden sind. Sie ist eine Triebfeder zur Veränderung. Daher ist es wichtig, dieses Gefühl zu fühlen und anzunehmen. Und ja: Du darfst es auch zeigen! Wut zu fühlen bedeutet nicht, sich in ein aggressives Monster zu verwandeln. Wut zu fühlen bedeutet, achtsam mit Dir selbst zu sein und für Dich einzustehen.“   

 

Online Lesung am Donnerstag, den 14. Dezember 2023 um 18.00 Uhr
Flankierend zur Ausstellung findet die Online-Lesung mit Ciani-Sophia Höder statt. Sie ist Journalistin und Autorin des Buches „Wut und Böse“.  Frauen, die ihrer Wut freien Lauf lassen, haben schnell einen schlechten Ruf. Doch diese Wut kann ein mächtiges Werkzeug gegen persönliche und politische Unterdrückung sein. Ciani-Sophia Höder fragt deshalb nach: Wie haben wütende Frauen Geschichte und Popkultur geprägt? Welchen Einfluss haben die Erziehung von Mädchen und der abfällige Umgang mit Sorgearbeit auf die seelische Gesundheit von Frauen? Und wie wird aus Wut Mut zur Veränderung? 

Iris Schwarz: „Bitte melden Sie sich unter gleichstellung@rhein-sieg-kreis.de an. Die Zugangsdaten erhalten Sie anschließend per E-Mail. Ich würde mich freuen, viele interessierte Gäste zu diesem Online-Event begrüßen zu können.“