Fahrradfahrer und Fußgänger bewegen sich auf einer Straße in einer RIchutng

Eine Woche Schulstraßen in Bad Honnef: mehr Sicherheit vor den Schulen und kleinere Nachjustierungen auf Nebenstraßen

Bad Honnef. Pünktlich zum Schuljahresbeginn hatte die Stadt Bad Honnef, wie angekündigt, auf der Rommersdorfer Straße im Umfeld der Löwenburgschule und des Siebengebirgsgymnasiums sowie der Burgwiesenstraße an der Theodor-Weinz-Schule in Aegidienberg zwei sogenannte Schulstraßen eingerichtet: Montags bis freitags gilt auf in der Burgwiesenstraße zwischen 07:15 Uhr und 08:15 Uhr sowie in der Rommersdorfer Straße im Bereich der Schule zwischen 07:30 und 08:00 Uhr sowie zwischen 12:00 und 13:30 Uhr ein Verbot zum Befahren mit motorisierten Kraftfahrzeugen. Anwohner sowie Lehrpersonal mit entsprechender Sondererlaubnis sind von dem Verbot ausgenommen.

Eine Woche nach der Einrichtung der Schulstraßen zieht Bürgermeister Otto Neuhoff eine positive Bilanz: „Mit diesem Pilotversuch folgen wir dem ausdrücklichen Wunsch der Schüler, Eltern und Lehrer und wir sehen, dass das gesteckte Ziel in beiden Straßen bereits jetzt erreicht wird: das gefährliche Gedränge mit Autos, die anhalten oder rangieren müssen, und Kindern, die mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule kommen, ist praktisch verschwunden.“ Zwar hat es in den ersten Tagen des Pilotprojekts, wie erwartet, Verlagerungen der Autos im Hol- und Bringverkehr in Nebenstraßen gegeben, jedoch halte die Stadt dies genau im Blick, betont Neuhoff: „Wir werden die Erkenntnisse sammeln, wie sich die Verkehrsdinge neu ordnen werden. Wasser sucht sich bekanntlich seinen Weg – Autofahrer tun dies auch.“

So berichtet das Ordnungsamt, dass es im Bereich der Rommersdorfer Straße keine nennenswerten Beschwerden aus der Bürgerschaft gibt und sich Eltern wie Lehrer an die Sperrung gewöhnt haben. Einige Eltern lassen ihre Kinder nun auf der Rommersdorfer Straße Ecke Bismarckstraße aussteigen – hier und auch an der Wilhelmstraße werde man die Entwicklungen genau im Auge behalten.

Im Bereich der Burgwiesenstraße in Aegidienberg hat die Einrichtung der Schulstraße zur Verlagerung der Eltern-Taxis auf die Theodor-Weinz-Straße und den Wiesenhang geführt, an dem auch ein als Gehweg für Schüler gedachter Pflasterstreifen zugeparkt wurde. Hier hat das Ordnungsamt Absperrschranken aufgestellt, um das Pflaster von Autos freizuhalten und das Halten und Parken auf die asphaltierte Straßenfläche zu verlagern. Außerdem wird das Ordnungsamt auch in den kommenden Wochen morgens vor Ort sein.

Der Versuch der Schulstraßen ist auf ein Jahr angelegt, erinnert Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef: „Danach werden wir prüfen, ob die Schulstraßen dauerhaft eingerichtet bleiben. Das hängt auch vom geplanten OGS-Ausbau bzw. den ersten Ideen ab, zwischen der Löwenburgschule und dem SIBI einen Campus zu entwickeln.“ Neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit unmittelbar vor den Schulen haben Schulstraßen auch weitere Mehrwerte, so Heuser: „Es geht auch darum, ein Bewusstsein für den Schulweg und die Verkehrssicherheit zu schaffen.“

Das Potenzial für Mehrwerte gilt auch für die nachhaltige Mobilität, ergänzt Bürgermeister Otto Neuhoff: „Ein Argument vieler Eltern, die Schulstraßen gefordert hatten, war, dass man bislang die Kinder allein deshalb nicht mit dem Rad zur Schule habe fahren lassen, weil es vor der Schule gefährlich eng mit den Autos sei. Das haben wir nun geändert und bislang durchweg gute Rückmeldungen erhalten.“