Wärmepumpen – Voraussetzungen, Optionen, Vor- und Nachteile
I n f o r m a t i o n u n d A u s t a u s c h
Bad Honner Bürgerinnen und Bürger im Gespräch
Referenten:
Herr Thomas Riedel, Firma Viessmann
Herr Dipl. Ing. Lars Klitzke, HS Mainz und Koblenz
So heizt Deutschland heute:
Jede zweite Hei-zung in Deutschland wird mit Gas und jede vierte mit Öl betrieben.
Das Durchschnittsalter der 6,2 Mio Gasheizungen in Deutschland beträgt 14 Jahre, das der 4,3 Mio Ölheizungen knapp 18 Jahre; jede dritte Heizung ist über 20 Jahre alt.
Nur bei den in 2022 fertiggestellten Wohneinheiten wird die Wärme bereits zu zwei Drittel durch Wärmepumpen erzeugt oder mit Fernwärme geliefert.
Wie heizen wir morgen? Wie gelingt die Wärmewende?
Im Jahr 2019 hatte die Merkel-Regierung das Klimaschutzgesetz beschlossen, das gemäß dem Urteils des Bundesverfassungs-gerichts (Stichwort: Generationengerechtigkeit) 2021 verschärft werden musste. Nach dem Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) müssen Hei-zungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, spätestens bis 2045 abgeschaltet werden. Daher sollte frühzeitig der Umstieg auf regenerative Energien bedacht werden.
Seit der Novellierung des GEG stellt sich die Frage nach der Heizung der Zukunft drängender denn je. Vor allem für die vielen Immobilien-besitzer, deren Bestandsbauten noch mit fossilen Energieträgern beheizt werden. Dabei ist auch zu bedenken, dass ab 2024 die CO2-Abgabe* erneut steigt und zwar auf 45 Euro pro Tonne CO2 – die Endpreise für Öl und Gas werden anziehen.**
Das GEG gilt ab 2024 unmittelbar erst einmal nur für Neubaugebiete. Erst wenn die kommunale Wärmeplanung 2028 aufgestellt sein wird, gilt das Gesetz allgemein. Viele Experten setzen auch bei Bestandsbauten auf den Einbau von Wärmepumpen. Deren Vorteil ist, dass diese Heiztechnologie neben dem Haushaltsstrom die kostenfreie Umwelt-wärme aus Luft, Erde und Wasser nutzt.
Das GEG sieht weitere Möglichkeiten vor: Anschluss an Wärmenetze, Biomasse-heizungen, Stromdirektheizungen, Hybridheizungen, Gas-heizungen, die mit Biomethan oder grünem Wasserstoff betrieben werden.
* 2024 steigt der CO2-Preis von 30 € je Tonne auf 45 €/t, 2025 auf 50 €/t.
** Darüber hinaus müssen neue Öl- oder Erdgaskessel, die ab dem 01.01.2024 eingebaut werden,
ab dem 01.01.2028 mit min. 15% Bioenergie betrieben werden, also Wasserstoff, Biomethan, Bioöle oder ähnlichem.