Stadt Bad Honnef probte den Ernstfall: wirkungsvoller Notfallplan für den Ausfall von Telekommunikation und Strom

In der mobilen Wache hat das Ordnungsamt die Not-Kommunikation via Funk und Satellit geprobt, während im Rathaus zwei Stunden lang unter Notstromversorgung gearbeitet wurde.

Bad Honnef. Wie selbstverständlich Strom und Telekommunikation im Alltag sind spürt man spätestens dann, wenn beispielsweise Internet oder Mobilfunk durch eine Störung nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Noch gravierender sind die Auswirkungen bei Stromausfällen, bei denen Licht, Kühlschränke, die Steuerungen von Heizungen, Herde und eventuell benötigten medizinischen Geräten nicht mehr funktionieren.

Ausfälle bei Telekommunikation und Stromversorgung sind selten und oft von kurzer Dauer. Gleichwohl ist auch der Stadt Bad Honnef bewusst, dass größere Ausfälle – ungeachtet der Ursachen wie Naturkatastrophen, technische Störungen, menschliches Versagen oder Sabotage – nie auszuschließend sind und mit anhaltender Dauer auch mit immer gravierenderen Auswirkungen zu rechnen ist. Unter der Leitung des Ordnungsamtes hat sich die Stadt Bad Honnef mit den Risiken von Strom- und Telekommunikationsausfällen auseinandergesetzt und entsprechende Vorkehrungen getroffen, sodass die Stadtverwaltung weiter arbeitsfähig und für die Koordination von eventuellen Sofort- und Hilfsmaßnahmen ausgestattet ist, erklärt Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef: „Im Jahr 2022 haben wir die Bevölkerung mit der Broschüre „Stromausfall / Blackout“ über unsere Vorkehrungen informiert. So würden in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr sogenannte Katastrophenschutz-Anlaufstellen und Meldepunkte eingerichtet, um bei Ausfall der Telekommunikation in Wohnnähe Notrufe absetzen und Informationen erhalten zu können. Bei längeren Stromausfällen würden in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule an der Bergstraße und in der Theodor-Weinz-Grundschule in Aegidienberg mit Notstrom versorgte Wärmeorte zum Aufenthalt eingerichtet werden.“

Die Turnhalle der früheren Konrad-Adenauer-Schule wurde für eine Übung als Wärmeort eingerichtet.

Mit einer Übung am Dienstagabend hat die Stadt Bad Honnef verschiedene Bausteine ihrer Notfallpläne gleichzeitig überprüft: Rund zwei Stunden lang wurde das Rathaus vom Stromnetz getrennt. Dank Notstromversorgung über einen großen Dieselgenerator im Keller des Gebäudes und entsprechender Notfall-Kommunikationsmittel konnte im Rathaus, wo abends ein Arbeitstreffen stattfand, weitergearbeitet werden. Auch wurde ein Stabsraum eingerichtet, aus dem im Ernstfall der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) die Lage im Stadtgebiet koordinieren könnte. Während in der Turnhalle der Konrad-Adenauer-Schule ein Wärmeort mit Notstrom und Notheizung in Betrieb ging, erprobte die mobile Wache des Ordnungsamtes auf dem Rathausplatz die Notfunk- und Satellitenkommunikation zur Führungsstelle der Feuerwehr in Rhöndorf und zur Bad Honnef AG. Dabei zeigte sich, dass aufgrund der wiederkehrenden Übungen die Handgriffe sitzen und die Technik sehr gut funktioniert habe, resümiert Christoph Heck, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bad Honnef: „Auch unser Konzept mobiler Stromerzeuger, Heizungen und Beleuchtungen für den Wärmeort hat sich bewährt: die eigentlich hierfür vorgesehene Konrad-Adenauer-Schule steht aktuell aufgrund von Bauarbeiten nicht zur Verfügung, sodass auf die Turnhalle ausgewichen wurde. Wir können mit der mobilen Technik auch jeden anderen Saal oder je andere Halle zu einem Wärmeort machen – auch wenn wir alle hoffen, diese Notfallpläne nie aktivieren zu müssen.“

In einem Wärmeort würden Bürgerinnen und Bürger im Ernstfall mit Strom, Licht, Wärme und Erste Hilfe versorgt.