Spatenstich in der Rommersdorfer Straße startet Verkehrswende

Bürgermeister Otto Neuhoff zählt auf Unterstützung beim Spatenstich in der Rommersdorfer Straße.

Bad Honnef. Seit Anfang September laufen die Bauarbeiten zur Erneuerung der Rommersdorfer Straße. Aufgrund der Lage und der Bedeutung der Straße und auch durch die komplette Erneuerung der Ver- und Entsorgungsleitungen ist die Baustelle vergleichbar mit einer Operation am offenen Herzen in der Innenstadt. Bürgermeister Otto Neuhoff traf am vergangenen Freitag alle Beteiligten zum offiziellen Spatentisch an der Rommersdorfer Straße und betonte: „Die Baumaßnahme ist ein sehr komplexes und schwieriges Projekt.“ Diese stehe als Synonym für die Verkehrswende in Bad Honnef. Dazu zähle vor allem die neue Aufteilung für alle Verkehrsteilnehmer. Aktuell sei der Bürgersteig nicht nutzbar. Gut zwei Drittel des Straßenraumes nutze der motorisierte Verkehr, nur ein Drittel verbleibe bislang für Fußgänger und Radfahrer.

Die Bauarbeiten haben am Montag, 02. September 2024 an der Ecke Bergstraße/Markt mit einem 1. Teilabschnitt begonnen und werden später in weiteren Teilabschnitten bis zur Bismarckstraße fortgeführt. Für den Zeitraum der Arbeiten ist dieser Abschnitt komplett für den Verkehr gesperrt. Die Anlieger erreichen Ihre Grundstücke nur fußläufig und werden gebeten ihre Fahrzeuge anderweitig abzustellen.

Für den motorisierten Verkehr ist die Rommersdorfer Straße über den Rheingoldweg erreichbar. Für die Bauabwicklung wird die Einbahnstraßenregelung im Rheingoldweg umgedreht, sodass diese von der Reichenberger Straße aus befahren werden kann.

Die Clemens-Adams-Straße wird ebenfalls gesperrt und ist nur für den Liefer- und Anliegerverkehr befahrbar.

Bevor der eigentliche Straßenausbau beginnt, werden die Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert. Die Bad Honnef AG erneuert dazu die Gas-, Wasser- und Stromleitungen. Auch die Telekom AG wird den Glasfaserausbau hier weiterführen. Anschließend wird die öffentliche Kanalisation durch das Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef erneuert, bevor dann abschließend der Straßenausbau erfolgen kann.

Im Detail bedeutet das: „Die teilweise 90 Jahre alte Kanalisation wird auf die heutigen Anforderungen angepasst. Teilweise wird das Gefälle in gedreht, so dass nur noch ein kleiner Teil der Abwässer Richtung Markt läuft“, erklärt Martin Leischner vom Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef. „Die Kanalerneuerung ist für den Bürger beitragsfrei, lediglich wenn an der privaten Hausentwässerung Änderungen notwendig werden, entstehen für den Eigentümer Kosten.“ Dies betrifft insbesondere die Fälle, bei denen Regenfallleitungen noch nicht an den Kanal angeschlossen sind, sondern noch direkt auf die Straßenoberfläche entwässern. Auch wenn noch kein satzungsgemäß vorgeschriebener Revisionsschacht oder keine Rückstausicherung vorhanden ist muss nachgebessert werden. Das Abwasserwerk bietet diesbezüglich Hilfe an und unterstützt die Hauseigentümer auch vor Ort.

Alle Anlieger wurden vom Abwasserwerk im Juli hinsichtlich der Hausanschlüsse separat bereits angeschrieben.

Es wird mit einer Bauzeit von 18 Monaten, zuzüglich der Maßnahmen für den Glasfaserausbau gerechnet, so dass die Bauarbeiten voraussichtlich Anfang 2026 abgeschlossen sein werden.

 

Für den Straßenausbau investiert die Stadtverwaltung insgesamt rund 1,95 Millionen Euro. Anstelle einer Beteiligung durch die Anlieger wird die Stadtverwaltung die Förderung der Beiträge für den Ausbau der kommunalen Straßen mit rund 1,1 Millionen Euro zu 100 Prozent beim Land beantragen. Der Antrag kann aber erst nach der erfolgten Baumaßnahme eingereicht werden. Das gesamte Auftragsvolumen für das mit den Bauarbeiten beauftragte Tiefbauunternehmen für alle Gewerke bei der Firma Walter Feickert GmbH aus Weilburg/Lahn beträgt etwa 3,7 Mio. €.

„Die Beeinträchtigungen für die Anlieger, und zwar nicht nur die direkt betroffenen, sondern auch für die in den angrenzenden Straßen, werden erheblich sein“, sagte Jutta Schmidt, Fachdienst Tiefbau Stadt Bad Honnef. Da aber die gesamte Infrastruktur erneuert werde, dürfte in den nächsten Jahrzehnten hier keine weitere größere Baumaßnahme mehr stattfinden.

Da die Rommersdorfer Straße durch die angrenzende Bebauung, mit diversen Baustilen, Materialien und Farben, bereits eine sehr „bunte Straße“ darstellt, wird die Oberflächengestaltung optisch an die Außenanlagen von St. Josef angepasst und in Pflasterbauweise hergestellt.

Zur Abgrenzung der Fahrbahn von den Randbereichen und zur Hervorhebung der Kreuzungsbereiche wird das Betonsteinpflaster in unterschiedlichen Farben hergestellt. Die Rand- und Kreuzungsbereiche werden hellgrau gepflastert und die Fahrgasse in anthrazit. Der Bereich vor der Gesamtschule St. Josef soll als Platzfläche gestaltet werden.

Dies alles sind Maßnahmen, die für eine Verkehrswende in der Innenstadt von Bad Honnef stehen. Als Leitziele für die Straßenplanung „Rund um St. Josef“ gelten generell die Ansätze für einen klima- und lebensfreundlichen Stadtraum mit umweltschonender Mobilität.

 

Immer richtig informiert bleiben

Der detaillierte Plan, für die ab dem 02. September 2024 gültige Verkehrsführung für den ersten Teilabschnitt, wird über die Internetseite der Stadt Bad Honnef in der Rubrik „Rommersdorfer Straße, 1. Bauabschnitt“ mit der Überschrift „Verkehrsführung und Ausbauplanung“ unter

https://meinbadhonnef.de/planen-bauen-umwelt/strassen/

veröffentlicht. Dort sind auch die aktuellen Ausbaupläne zum geplanten Straßenausbau abgelegt.

Diese Verkehrsführung wird voraussichtlich bis März 2025 eingerichtet bleiben.

Im weiteren Verlauf der Baustelle wird es je nach Baufortschritt weitere Änderungen der Verkehrsführung und erforderliche Sperrungen von Teilabschnitten geben. Durch die Arbeiten im Bestand und auch witterungsbedingt lässt sich so ein Bauvorhaben zeitlich nicht detaillierter planen. Die Stadtverwaltung wird die Anlieger weiter informieren.

Ortskundige Verkehrsteilnehmer werden gebeten den Baustellenbereich zu umfahren.

Die Müllabfuhr ist weiterhin gewährleistet.