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Schließung der Geburtenstation ist ein Verlust für die Stadt – Erweiterung von Geriatrie und Schmerztherapie geplant

Die angekündigte kurzfristige Verlagerung des Personals der Geburtenstation aus dem Cura Krankenhaus Bad Honnef in die Krankenhäuser St. Johannes in Troisdorf-Sieglar und St. Josef in Troisdorf hat über die Grenzen der Stadt Bad Honnef hinaus für Enttäuschung und Verunsicherung gesorgt. Bürgermeister Otto Neuhoff hat unmittelbar nach Bekanntwerden der Schließung der Geburtenstation in Bad Honnef Kontakt zu den GFO Kliniken Bonn, zu denen das Cura Krankenhaus gehört, aufgenommen und sich für den Erhalt der Geburtsstation eingesetzt. In einem persönlichen Gespräch mit der Kaufmännischen Direktorin Dr. Daniela Kreuzberg wurden die Gründe für die personelle Verlagerung und die Schließung der Station in Bad Honnef erläutert.
„Unsere Stadt verliert durch die Schließung eine seit Jahrzehnten etablierte, professionelle und in der Region sehr geschätzte Fachabteilung. Eltern und Kinder waren hier für fürsorglich und medizinisch gut aufgehoben. Die Verunsicherung und auch die Verärgerung hierüber, die in der Bevölkerung seit Bekanntwerden der kurzfristigen Schließung entstanden ist, sind absolut nachvollziehbar“, erklärt Bürgermeister Otto Neuhoff: „Nachvollziehbar sind aber auch leider die Gründe der CURA, die zu dieser Schließung und zur Schließung vieler weiterer Geburtenstationen in ganz Deutschland und in der Region geführt haben und führen werden.“ Wie der Träger mitgeteilt hat, ist die Geburtenstation in Bad Honnef seit Jahren wirtschaftlich hoch defizitär und die Verfügbarkeit von Fachkräften in der Geburtshilfe stetig sinkend.
Wie die Trägerin des Krankenhauses, die gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), mitteilt, erlaube die finanzielle Situation die fortlaufende Bezuschussung der Geburtenstation nicht mehr. „Die unzureichende finanzielle Ausstattung kleinerer Geburtenstationen ist ein bundesweites Phänomen, das nach Angaben des Deutschen Hebammenverbandes die Zahl der Kliniken, in denen Geburten möglich waren, seit dem Jahr 1991 nahezu halbiert hat“, erklärt Dr. Daniela Kreuzberg, Kaufmännische Direktorin der GFO Kliniken Bonn.
Zur Sicherung des Standorts teilt die Kaufmännischen Direktorin Dr. Daniela Kreuzberg im persönlichen Gespräch mit Bürgermeister Otto Neuhoff mit, dass durch die freiwerdenden Stationskapazitäten der Geburtshilfe neue räumliche Kapazitäten für den Ausbau anderer, sehr gefragter Angebote des Cura Krankenhauses Bad Honnef geschaffen werden sollen: „Das Cura Krankenhaus Bad Honnef ist für seine Geriatrie weithin bekannt. Die Geriatrie ist die ganzheitliche und fürsorgliche Heilkunde für alternde Menschen, die mit ganz unterschiedlichen gesundheitlichen Voraussetzungen sowie nicht selten einer Vielzahl an Vorerkrankungen in unser Haus kommen und hier interdisziplinär und auch mit der notwendigen Zeit betreut werden.“ Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Bedarf an Kapazitäten für die geriatrische Komplexbehandlungen weiter steigen, erklärt Dr. Daniela Kreuzberg: „Zudem wollen wir Kapazitäten in der Schmerztherapie schaffen, die ebenfalls mit einem interdisziplinären Ansatz das Ziel hat, Patienten, die insbesondere unter chronischen Schmerzen leiden, mehr Lebensqualität zu geben. Der Ausbau der Geriatrie und der Schmerztherapie in Bad Honnef ist ein ganz klares Bekenntnis zum Standort.“
Und mit der angekündigten Erstellung der neuen Krankenhausbedarfspläne, die bis Ende des Jahres 2021 vorgelegt werden sollen, erhalten die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die Gelegenheit, Stellung zu beziehen, was ihnen die örtliche Versorgung der Schwangeren und die Fürsorge für junge Familien grundsätzlich wert ist, sagt Bürgermeister Otto Neuhoff: „Nun liegt es an der Politik, diese Chance endlich und zeitnah zu nutzen.“
Sofern der neue Krankenhausbedarfsplan eine entscheidende Verbesserung der Rahmenbedingungen für kleinere Kliniken bringe, ergänzt Dr. Daniela Kreuzberg, sei ein Weiterbetrieb oder eine Wiederaufnahme der Geburtshilfe in Bad Honnef grundsätzlich möglich. (th, 28.01.2021)