Ordnungsamt setzt in kniffligen Situationen auf Bodycams als digitale Zeugen
Die Ausstattung der Mitarbeitenden im Ordnungsaußendienst der Stadt Bad Honnef ist in dieser Woche um sogenannte Bodycams erweitert worden. Dabei handelt es sich um kleine, kompakte Kamerarekorder, die sichtbar an der Dienstkleidung der Mitarbeitenden befestigt sind. Kommt es im Ordnungsaußendienst zu einer Situation, bei der eine sofortige Dokumentation des Geschehens notwendig sein könnte, können die Mitarbeitenden des Ordnungsaußendienstes ihre Kamera aktivieren. „Die Kameras sind sofort einsatzbereit, zeichnen aber erst dann auf, wenn die Aufnahmetaste betätigt wird. Den Start der Aufnahme muss der Mitarbeitende dann den anwesenden Personen mitteilen.” Hintergrund des Einsatzes der insgesamt fünf neuen Kameras, mit denen jedes Team im Außendienst ausgestattet wird, ist die im Allgemeinen zu beobachtende Zunahme an Übergriffen auf Einsatzkräfte.
In den vergangenen Jahren hat sich die Zuordnung vieler Aufgaben von der Polizei hin zum kommunalen Ordnungsaußendienst verschoben. Aufgrund der neuen Aufgaben und Herausforderungen, sind die Mitarbeitenden im Ordnungsamt weitergebildet und auch technisch weiter ausgestattet worden. So gehören auch Lärmbelästigungen, Ruhestörungen, die Kontrolle der Einhaltung der Coronaschutzverordnung und die bekannten Kontrollen des ruhenden Verkehrs zum Aufgabenspektrum. Nicht immer sind Beteiligte mit den Kontrollen und den anschließenden Maßnahmen einverstanden. Immer wieder kam und kommt es zu schwierigen Situationen. „Das müssen nicht unmittelbar körperliche Angriffe sein, die in Bad Honnef zum Glück bislang nur sehr selten vorgekommen sind“, erklärt Christoph Heck, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bad Honnef: „Auch wenn unsere Mitarbeitende aufgrund ihrer Erfahrung und spezieller Trainings in deeskalierendem Verhalten sehr geübt sind, gibt es Situationen, in denen Gespräche zu Wortgefechten eskalieren. In solchen Situationen kann es heiß her gehen, fallen zuweilen auch Androhungen von Gewalt gegenüber unseren Mitarbeitenden und immer wieder werden Beleidigungen deutlich unter der Gürtellinie ausgesprochen.“ In diesen Situationen kann die Bodycam dazu beitragen, Gesagtes und Getanes zu dokumentieren und im Nachgang in Ruhe aufzuarbeiten. Die Kameras sind Teil der persönlichen Schutzausrüstung und dokumentieren ihr unmittelbares Umfeld, also auch die Handlungen der Mitarbeitenden des Ordnungsaußendienstes, stellt Christoph Heck klar: „Die Erfahrungen aus anderen Kommunen und Behörden zeigen, dass bereits der Hinweis auf das Einschalten der Kamera in vielen Konfliktsituationen zu einer augenblicklichen Deeskalation beiträgt.“