Institut für Digitalisierungsforschung
In seiner Regierungserklärung hatte Ministerpräsident Armin Laschet ein Forschungsinstitut für die ethischen Fragen der Digitalisierung, insbesondere der Künstlichen Intelligenz, angeregt.
Mit dem Ausbau des bisherigen Wissenschaftskolleg „CAIS“ in ein eigenständiges Forschungsinstitut erhält die ganzheitliche Erforschung der Digitalisierung und ihrer Wirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft nun einen festen Ort in Nordrhein-Westfalen: Das Land unterstützt das neue, in Bochum angesiedelte Forschungsinstitut CAIS mit zunächst 2,1 Millionen Euro im Jahr 2021 und im Endausbau ab 2024 mit jährlich sechs Millionen Euro. Das CAIS wird sich im Rahmen von inter- und transdisziplinären Forschungsprogrammen der digitalen Transformation in all ihren Facetten widmen. Erforscht werden soll unter anderem, wie digitale Innovationen die Demokratie verändern, inwiefern Künstliche Intelligenz (KI) für das Gemeinwohl eingesetzt werden kann sowie welche Rolle KI künftig im Bildungsbereich spielt oder wie die Digitalisierung bei der Bekämpfung des Klimawandels helfen kann. Das CAIS verfolgt dabei einen ganzheitlichen Forschungsansatz, der Geistes- und Sozialwissenschaften mit technikwissenschaftlichen Überlegungen verzahnt. Auch anwendungsorientierte Fragestellungen sowie ethische Grundfragen der Digitalisierung spielen dabei eine Rolle. Ziel des CAIS ist es, den Prozess der Digitalisierung aktiv zu gestalten und ihre enormen Chancen gesellschaftlich breit nutzbar zu machen.
Ministerpräsident Armin Laschet: „Das CAIS, das sich in der Forschungslandschaft bereits einen Namen gemacht hat, wird nun zu einem solchen Institut in Nordrhein-Westfalen weiterentwickelt. Die Digitalisierung hat längst Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens – und doch stehen wir noch vor vielen Fragen. Wir brauchen Antworten darauf, um die Digitalisierung aktiv gestalten und ihre Chancen nutzen zu können. Hier ist interdisziplinäre Forschung notwendig – so, wie sie am CAIS betrieben wird. Bei alledem müssen wir die Menschen in unserem Land mitnehmen. Das CAIS verbindet dazu wissenschaftliche und gesellschaftliche Themen und macht seine Antworten für die Menschen verständlich.“
„Der Ausbau des Instituts für Digitalisierungsforschung CAIS in Nordrhein-Westfalen schafft die Struktur, Forschungsfragen rund um den digitalen Wandel in der Gesellschaft schnell zu identifizieren, zu bearbeiten und aus verschiedenen Forschungsperspektiven ganzheitlich zu betrachten. Damit rundet das CAIS den bereits exzellenten digitalen Kompetenzschwerpunkt des Landes Nordrhein-Westfalen in Bochum in optimaler Weise ab“, sagt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft.
„Wir wollen mit exzellenter Forschung im Dialog mit der Öffentlichkeit an der menschenfreundlichen Gestaltung einer digitalen Gesellschaft mitwirken“, sagt CAIS-Direktor Prof. Michael Baurmann. „Dabei sehen wir keine Spannung zwischen technologischem Fortschritt und ethischer Orientierung. Denn nur, wenn Menschen Digitalisierung wertschätzen können, werden sie sich auch vorbehaltlos bei der Entfaltung ihrer enormen Potenziale engagieren.“
Der Trägerkreis des CAIS besteht aus der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und dem Grimme Institut.
Nordrhein-Westfalen verfügt in der Region Bochum über einen starken digitalen Kompetenzschwerpunkt. Neben dem CAIS gehören auch das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre, an der Ruhr-Universität Bochum das Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI), das Exzellenzcluster CASA: Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries und das Center of Computer Science (CCS) sowie an der TU Dortmund das Dortmund Data Science Center (DoDSc) und das KI-Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) dazu.