Die Straßen in Mitteleuropa waren lang und unbequem, damals im 18. Jahrhundert. Wolfgang Amadeus Mozarts Berichte über Postkutschenfahrten, die er mit schmerzverzerrtem Gesicht und in die Luft gestrecktem Hintern verbracht hätte, legen lebhaftes Zeugnis ab … Dennoch ließ sich Musik auch in der Zeit vor Instagram & Co nicht aufhalten – sie bahnte sich ihren Weg von einer Musikmetropole in die andere, es herrschte ein lebhafter Austausch nicht nur von Notenmaterial, sondern auch die Musizierenden reisten von Wien nach Prag, von Augsburg nach Mailand, oder von Bonn nach Paris und zurück. Der Sitz des churcöllnischen Fürsten und seine Rheinmetropole waren Anziehungspunkt für Virtuosinnen und Virtuosen von nah und fern. In der fantastischen Kapelle spielten hochrangige Musiker unterschiedlicher Generationen zusammen und die Bibliothek ihres Dienstherrn gehörte zu den besten im ganzen Reich. Natürlich wusste man an einem so modernen Hof, was in London und Rom en vogue war – und eben in Paris. Auch die vorrevolutionäre Hauptstadt Frankreichs war eine der musikalischen Hauptstädte des Kontinents und es gingen wichtige Impulse in alle Richtungen. Wir spielen Musik, die mit der Stadt an der Seine in Verbindung steht und die in Bonn zur Kenntnis genommen und aufgeführt wurde. Glücklicherweise war das kurfürstliche Archivwesen alles andere als rheinischer Klüngel: Haargenau wurde jedes Notenexemplar, jede Partitur und jede Stimme verzeichnet und eine jede Aufführung nachgewiesen. Also, auf nach Paris: Allons-y!
Thomas Ludes und Benedikt Seel → Fagott
Beethoven Orchester Bonn
Dirk Kaftan → Dirigent
François Joseph Gossec 1734—1829
Sinfonie op. 8 Nr. 3 RH. 32
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Luigi Boccherini 1743—1805
Sinfonie d-Moll G.506
La casa del diavolo
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Anton Romberg 1742—1814
Sinfonia concertante C-Dur
für zwei Fagotte und Orchester
€ 25