Was würde passieren, wenn es keine Insekten mehr gibt?
Ohne Insekten würde es weniger Früchte, Gemüse und Nüsse geben. Die Blüten müssten per Hand bestäubt werden. Mehrere Millionen Menschen würden jedes Jahr als Folge der Mangelernährung sterben. Ohne Insekten verarmen ganze Lebensräume, sie sind die Grundlage für das Funktionieren von Ökosystemen.
Ein Mangel verursacht Infektionsanfälligkeit, trockene Haut und Haare, Nachtblindheit und verringertes Sehvermögen.
In welchen Lebensmitteln können schon Insekten enthalten sein?
In Müsli-Riegeln, Brot und Brötchen, Müsli und Frühstückzerealien, Backmischungen, Gerichten auf Getreidebasis wie Nudeln oder Pizza, Chips, Erdnussflips und ähnliches Knabberzeug, Schokolade, Erdnussbutter, Fleischzubereitungen, Fleischalternativen und Alternativen von Milch und Milchprodukten können schon Spuren von Insekten enthalten sein.
Warum sind Insekten so wichtig für das Ökosystem?
NAHRUNGSGRUNDLAGE
Insekten sind Teil fast jeder Nahrungskette. Vögel, Fledermäuse, Amphibien oder Fische fressen Insekten, bevor sie ihrerseits von Fressfeinden vertilgt werden. Der Mangel an Insekten könnte eine wesentliche Ursache des Rückgangs an Vogelpopulationen sein.
Was passieren könnte: Populationen von Arten weiter oben in der Nahrungskette schwinden.
ABFALLVERWERTER
Organisches Material fressende Insekten wie Mistkäfer erschließen Nährstoffe für die weitere Nutzung im Ökosystem, die andernfalls in Exkrementen, abgestorbenen Pflanzen und Aas gebunden wären. Sie zersetzen Kuhfladen in 23 Monaten.
Was passieren könnte: Wird organisches Material nicht zersetzt, ist der Nährstofffluss behindert.
SCHÄDLINGSBEKÄMPFER
Raubinsekten übernehmen die Aufgabe von Pestiziden, indem sie Schädlinge fressen. Das senkt die Ausgaben der Landwirte für den Pflanzenschutz und erhöht ihre Erträge. Gleichzeitig werden die giftigen Pestizidrückstände in Nutzpflanzen reduziert.
Was passieren könnte: Mehr Schädlinge greifen Nutzpflanzen und Wälder an, der Pestizideinsatz steigt.
BESTÄUBER
Knapp 90 Prozent aller Blütenpflanzen und 75 Prozent der Getreidearten sind auf Bestäubung angewiesen, meist durch Insekten. Einer von drei Bissen, die ein Mensch zu sich nimmt, ist im Verlauf seiner Erzeugung von tierischer Bestäubung abhängig.
Was passieren könnte: Rückgang der Nutzpflanzen entzieht Mensch und Tier wichtige Nahrungsquellen.
BODENVERBESSERER
Termiten (und Ameisen) können in heißen, trockenen Klimazonen Böden verbessern. Sie lockern verhärtete Böden auf und führen Nährstoffe zu. Der Termitenbesatz kann in zwölf Monaten unfruchtbares in bestellbares Ackerland verwandeln.
Was passieren könnte: Böden werden unfruchtbar, Ernten fallen aus, Wüsten breiten sich aus.