Wodurch sind Fledermäuse solche Flugkünstler?
Fledermäuse haben feine Flügel und sind wahre Flugkünstler. Der Oberarm ist stark verkürzt, dafür sind die Finger extrem verlängert. Dazwischen spannt sich eine geschmeidige, gut durchblutete Flughaut wie eine feine Membran, ein zuverlässiges Segel. Nur der krallenbewährte Daumen steht frei. Mit ihm kann sich die Fledermaus einhängen. Sie kann ihren Flügel flexibel verformen und sich jeder Flugsituation blitzschnell anpassen. Diese so lebendigen Schwingen erlauben den Fledermäusen waghalsige Flugmanöver bei ihrer Jagd. Wenn Sie das einmal beobachten wollen: Im Schein von Straßenlaternen geht so manche Fledermaus auf die Jagd nach Nachtfaltern, die in dem Licht herumschwirren.
Foto: Roland Steinwarz, Großes Mausohr
Wo halten sich Fledermäuse auf?
Fledermäuse sind in der Regel nachtaktive Tiere und schlafen tagsüber. Zum Schlafen ziehen sie sich in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder in von Menschen gemachten Unterschlüpfen, wie Dachböden, Mauernischen oder Bergstollen zurück. Sie fühlen sich überall wohl, wo es kühl, feucht und frostfrei ist.
Foto: Roland Steinwarz, Großes Mausohr
Was fressen Fledermäuse?
Ab der Abenddämmerung jagen Fledermäuse vor allem Nachtfalter und Mücken. Um zu überleben, muss eine Fledermaus täglich bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts fressen. Das entspricht bis zu zehn Gramm, allein in den Sommermonaten kommt so rund ein Kilogramm Insekten-Nahrung zusammen. Es gibt einige Fledermäuse, die gern Früchte, Samen und Pollen von Pflanzen fressen. Diese Fledermäuse werden als Fruktivore bezeichnet. Zu deren Lieblingsfutter gehören Feigen, Mangos, Datteln und Bananen. Von einigen Fruktivoren weiß man, dass sie Zuckerwasser aus Kolibri-Futterhäuschen trinken.
Foto: Wiebke Dahlmeyer-Böhm
Wo und wie lange überwintern Fledermäuse?
Die Winterzeit für Fledermäuse ist ca. sechs Monate. In dieser Zeit kommen sie ohne Nahrung aus, da die kleinen Flattermänner im Herbst 20 bis 30 Prozent an Gewicht zugelegt haben. Im Spätherbst suchen Fledermäuse ihre Winterquartiere auf – hier bevorzugen sie Schlafplätze, die zwar kühl und feucht, aber frostfrei sind wie Höhlen und tagsüber und während des Winterschlafs hängen Fledermäuse kopfunter in ihren Verstecken und krallen sich mit den Hinterbeinen an Mauervorsprüngen, Felsen oder Dachbalken fest. Damit das keine Kraft kostet, haben sie besondere Krallensehnen, die ein passives Festhalten ohne Muskelanspannung ermöglichen.
Foto: Wiebke Dahlmeyer-Böhm