Assistenzhund willkommen: Inklusionsbeirat der Stadt informierte die Geschäftsleute in der Innenstadt

Ulla Studthoff und Birgit Bergmann mit Assistenzhund Pady dankten Geschäftsfrau Nadja Finke für die Unterstützung der Assistenzhund-Kampagne.

Mit einer Aufklärungsaktion haben Ulla Studthoff, Birgit Bergmann und ihr Assistenzhund Pady im Dezember bei der Bad Honnefer Geschäftswelt auf die besonderen Rechte von Assistenzhunden aufmerksam gemacht. Während Hunde als Haustiere normalerweise nicht in Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Metzgereien und Arztpraxen mitgenommen werden dürfen, sind ausgebildete Assistenzhunde von derartigen Verboten befreit. Im Rahmen der Besuche bei Bad Honnefer Einzelhandelsbetrieben wurden die Geschäftsleute an die Ausnahmen erinnert und Aufkleber an den Eingangstüren angebracht, die Signalisieren, dass Assistenzhunde in den Geschäften ausdrücklich willkommen sind.

Labrador Pady ist ein ausgebildeter Assistenzhund und dennoch bislang nicht in allen Restaurants und Cafés willkommen.

Bei der Geschäftswelt stießen die Besuche auf Neugierde und Verständnis, wie Ulla Studthoff und Birgit Bergmann erfahren durften. Das war und ist nicht immer so. Immer wieder stößt Birgit Bergmann auf Ablehnung, wenn Sie mit ihrem Labrador in ein Geschäft, ein Café oder in eine Arztpraxis gehen will. Dabei ist Pady nicht bloß ein Haushund, sondern ein ausgebildeter Assistenzhund und ein unverzichtbarer Begleiter für Birgit Bergmann, die von Geburt an blind ist und auf Padys Sinne angewiesen ist. Pady zeigt Wege und hilft Eingangstüren zu finden, warnt an Straßen vor sich nähernden Autos oder Radfahrern und warnt auch vor Stolpergefahren und Treppen. So unaufgeregt und konzentriert wie Pady seine Aufgaben im Alltag wahrnimmt, so kompliziert sind die Begegnungen mit Mitmenschen manchmal, berichtet Birgit Bergmann bei einem Rundgang mit Ulla Studthoff: „In etwa 20 Prozent der Geschäfte muss ich auf die Ausnahmeregelungen hinweisen, in Bonn ist es in Cafés und Restaurants besonders schwer.“ Anders als beispielsweise in Lebensmittelgeschäften, in denen Menschen mit Behinderung der Zutritt mit Assistenzhund nicht verwehrt werden darf, können Betreiber von Cafés und Restaurants vom Hausrecht Gebrauch machen, erklärt Birgit Bergmann: „Manchmal muss ich dann gehen, manchmal reicht auch spontane Aufklärungsarbeit.“ Bei den Geschäftsleuten in der Bad Honnefer Innenstadt gab es beim gemeinsamen Rundgang derartige Probleme nicht: Ob im Fischfachhandel, der Second Hand Boutique, beim Obst- und Gemüsehändler, dem Eiscafé oder in der Metzgerei – es gab überall Verständnis und auch die Bereitschaft, mit dem Aufkleber „Assistenzhund willkommen“ auf die besonderen Rechte von Assistenzhunden in den Geschäften hinzuweisen.

Mit einem Aufkleber an der Eingangstür, wie hier beim Brunnencafé in der Fußgängerzone, können Geschäfts, Restaurants und Cafés auf die Unterstützung der Kampagne aufmerksam machen.